Aufruf zur Rettung der Museen vor Klimt
Weltweit hat kein Künstler die Malerei so zur
Dekoration degradiert wie Gustav Klimt.
Landesweit hat kein Maler die bildende Kunst so zur
Illustration herabgewürdigt wie Klimt.
Wo immer es Schule macht, daß niederes Niveau hohe Preise erzielt, bildet sich eine Schule. Und so kleben die phantastischen Realisten mitsamt den Hundert- und Tausendwassern bis heute das Land mit Tapeten à la Klimt zu und versuchen, die Malerei zu ersticken. Richard Gerstl, der sich früh dagegen stellte, nahm sich früh das Leben.
Für den Verbleib von Klimt-Bildern in Museen darf folglich kein Finger gerührt und kein Cent ausgegeben werden.
Der juristische Sieg, durch den die Besitzerin die Klimt-Bilder zurückerhält, führt zu einem Verschwinden der Bilder aus den Museen und wird so zu einem Sieg der Kunst.
„Der Standard“, 20. 1. 2006