Mein Mörder
Kritiken
Niki Popper für „Kulturzeit“ in 3sat am 22. März 2005
"Mein Mörder" erzählt von NS-Verbrechen an Kindern in einer Wiener Klinik. In ihrem Spielfilmdebüt "Mein Mörder" erzählt Elisabeth Scharang von Verbrechen, die niemals gesühnt wurden. Ein Wiener Psychiater quält gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Hunderte Kinder. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft und in Folge nationalsozialistischer Wahnideen müssen viele von ihnen sterben. Hintergrund des Films ist eine wahre Geschichte: Dem Wiener Psychiater Heinrich Gross wird bis heute vorgeworfen, in der Euthanasieklinik am Spiegelgrund grausame Verbrechen an Kindern begangen zu haben. Ein Gerichtsverfahren gab es nie.
Im Frühjahr 1945 begegnet der zehnjährige Schüler Hans Jablona seiner Lehrerin, die von zwei Gestapomännern abgeführt wird. Als der politisch fanatisierte Volkschuldirektor Hans zur Seite reißt, wehrt sich der Schüler. Diese Konfrontation genügt, um Hans in die NS Kindereuthanasieklinik "Am Spiegelgrund" einzuliefern. Hier begegnet er zum ersten Mal seinem "Mörder". Hans muss mit ansehen, wie sein Bettnachbar stirbt, er sieht wie Kinder misshandelt werden und wird schließlich selbst Opfer der grausamern Methoden des Psychiaters Dr. Mannhart.